1. Wir schalten unsere Atomkraftwerke ab und beziehen dann Atomstrom aus dem Ausland
Die Atomenergie wird in ganz Europa quasi abgeschaltet. Von den 138 Reaktoren werden in den kommenden 15 Jahren 130 geplant oder aus Altersgründen heruntergefahren. Lediglich 2 wurden in den vergangenen 15 Jahren begonnen zu bauen, einer wurde in den vergangenen 15 Jahren fertiggestellt. 6 weitere sind seit teilweise 34 Jahren im Bau, derzeit gibt es keine AKW in Planung. 2035 werden faktisch nicht mehr als 10 Reaktoren im Betrieb sein.
Aufgrund der Vorlaufzeit von mindestens 15 Jahren für den Bau und wesentlich länger für die Planung eines AKW kann heute gesagt werden, dass die Atomenergie in Europa in absehbarer Zeit keinen nennenswerten Anteil der Stromversorgung bereitstellt.
2. Wir haben die höchsten Strompreise der Welt
Die Endverbraucherpreise in Deutschland bestehen nur zu einem Fünftel aus den tatsächlichen Kosten für die Stromerzeugung, der Rest sind Netzentgelte, Umlagen, Steuern und Abgaben. Die Kosten der Stromerzeugung sind in Deutschland in einem europaweiten guten Mittelmaß, die restlichen Kosten sind politisch Auferlegt. Andere Länder legen weniger um, bezahlen dies dann aus anderen Quellen, weshalb der Endverbraucherpreis keine gute Vergleichsbasis darstellt.
3. Wir exportieren unseren erneuerbaren Strom ins Ausland
Photovoltaik-, Windenergie-, Biomasse- und Wasserkraftanlagen lassen sich in Sekundenschnelle regeln, wir müssten keinen Strom produzieren den wir nicht benötigen. Die konventionellen Kraftwerke in unserem Netz aber, Kohlekraftwerke und Atomkraftwerke, sind nur schwer regelbar. Sie erzeugen den enormen Überschuss in Deutschland der exportiert wird, teilweise mit teuren Folgen für den deutschen Endverbraucher. Deutschland ist jedoch auch im europäischen Verbundnetz integriert und profitiert von der Stabilisierung des Netzes, muss aber via Regelenergie/Stromexport auch dazu beitragen.