Auch Ebern setzt auf nachhaltige Beschaffung
Auf fair und ökologisch produzierte Produkte in der Beschaffung setzen – das haben sich 68 Kommunen in der Region für die Zukunft vorgenommen. Zum 31. Mai endete die Beitrittsfrist zum Pakt zur nachhaltigen Beschaffung, den auch Bürgermeister Jürgen Hennemann bereits im Oktober für die Stadt Ebern unterzeichnet hatte. „Vor drei Monaten habe ich darauf gesetzt, dass wir die 60er Teilnehmermarke knacken. Das ist erfolgreich gelungen. Trotz, oder vielleicht sogar wegen, der aktuellen Krisenlage wurde der Pakt in den Landkreisen, Städten und Gemeinden diskutiert und befürwortet“, so Thomas Thumann, Politischer Sprecher des Forums Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung und Oberbürgermeister von Neumarkt in der Oberpfalz. Mit dem Pakt möchte die Metropolregion Nürnberg ein Zeichen setzen und den Einkauf nach ökologischen und sozialen Kriterien in den Kommunen stärker verankern. So soll langfristig ein Umdenken in der Beschaffungspraxis erreicht werden. Der Pakt ist so gestaltet, dass je nach Größe und Voraussetzungen der Kommune individuelle, realisierbare Maßnahmen abgeleitet werden können. Im Pakt ist festgelegt, dass in der Metropolregion Nürnberg insgesamt nachhaltige Produkte im kumulierten Wert von 8 Millionen Euro gemeinsam beschafft werden. Das sind vor allem Produkte aus den Bereichen Textilien, Lebensmittel, Büromaterialien und Sportbälle. Seit April 2020 kann die Zielerreichung online nachverfolgt werden. Auf der Webseite der Fairen Metropolregion Nürnberg werden die einzelnen Beiträge der Kommunen veröffentlicht. Knapp 30.000 Euro sind bislang zusammengekommen. Aufgrund der Corona Krise ist damit zu rechnen, dass ein Großteil der Beiträge in der zweiten Jahreshälfte gemeldet wird. Auftakt des Paktes war der 1. Fair Trade Gipfel im Oktober 2019 in Bamberg, bei dem 37 Kommunen - darunter auch Ebern - feierlich unterzeichneten. 31 weitere haben sich angeschlossen. In der Umsetzung werden die Kommunen durch die Entwicklungsagentur Faire Metropolregion Nürnberg unterstützt. Die Finanzierung für das Projekt stammt aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und diese werden durch die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global bis Ende 2021
bereitgestellt.
Text und Foto: Dr. Christa Standecker/Europäische Metropolregion Nürnberg