Ebern ist Fairtrade-Stadt
Lange hat man auf diesen Tag hingearbeitet. Banner wurden entworfen, Flyer gedruckt und Info-Material gesammelt, der Steuerkreis „Fairtrade“ hat seine Absprachen getroffen und dann war schließlich alles bereit für die Auszeichnungsfeier zur Fairtrade-Stadt am 31. März 2019, deren Einladung eine Vielzahl an Gästen nachgekommen ist, um an der Feierstunde in der Eberner Stadtpfarrkirche teilzunehmen. Schließlich war diese beinahe bis auf den letzten Platz gefüllt. Musikalisch wurde die Auszeichnungsfeier mit swingenden und rappenden Einlagen von der Chorklasse der Eberner Realschule - die sich übrigens „Fairtrade-Schule“ nennen darf - umrahmt. Peter Ruppert, der Vorsitzende der Steuerungsgruppe "Fairtrade" berichtete in seinem Rückblick, welchen Weg Ebern von 2002 bis zur Auszeichnung zur Fairtrade-Stadt gegangen ist. Nach und nach hat es sich die Stadt zum Auftrag gemacht, den Fairen Handel weiter voranzutreiben. Kurz vor Weihnachten 2018 kam dann die Bestätigung, dass Ebern alle Kriterien erfüllt, um Fairtrade-Stadt zu werden. Eberns Bewerbung wurde von TransFair e. V. durch das oberste Prüfgremium erfolgreich bestätigt. Viele Eberner Geschäfte haben durch ihr Angebot von fair gehandelten Produkten mit dazu beigetragen, dass Ebern durch die Bewerbung zur Fairtrade-Stadt nun auch tatsächlich als solche ausgezeichnet werden konnte. Ob Drogeriemarkt, Supermarkt, Weltladen, Gasthof, Café oder Kirchengemeinde – alle haben sie ihren Teil dazu beigetragen.
Schließlich wurde der 31. März als offizieller Termin für die Auszeichnungsfeier festgelegt. Annalena Höhn, eine Schülerin der Realschule gab einen Einblick darin, wie ihre Schule zur Auszeichnung kam und was „Fairtrade“ für sie selbst bedeutet. Nach einigen weiteren Grußworten kam man schließlich zum Höhepunkt der Feierstunde. Aus Ebernburg nach Ebern ist extra Heinz Fuchs, der ehemalige Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzende von "TransFair" nach Ebern gereist. Er überreichte die Auszeichnungsurkunde an Bürgermeister Jürgen Hennemann und die Mitglieder des Steuerkreises, die diese stolz in Empfang nahmen. Die kleine unterfränkische Stadt ist nun eine von über 2000 "Fairtrade-Towns" in 36 Ländern weltweit. Doch mit der Übergabe der Urkunde dürfe man nun nicht alle Aktivitäten einschlafen lassen, sondern muss dies als einen Ausgangspunkt für weitere, neue Aktivitäten sehen. Hier gibt es schon Ideen, wie man auf Ebene der Baunach-Allianz aber auch auf Landkreisebene weitere Entwicklungen anstoßen könnte. „Wir haben uns sehr auf die Auszeichnung der Stadt gefreut. Das ist ein Ansporn für die Steuergruppe, auf weitere Firmen zuzugehen, die fair gehandelte Produkte im Angebot aufnehmen könnten. Wir müssen jetzt weitermachen“, so Bürgermeister Jürgen Hennemann. Auch sollen weitere Eberner Schulen und Kitas dazu gewonnen werden, fair gehandelte Produkte zu verwenden und sich mit den Kindern mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ebenso die Eberner Vereine und Organisationen, sowie Betriebe möchte die Steuergruppe künftig zum Mitmachen bewegen.
Um das Thema "Fairtrade" auch auf dem Lätaremarkt einzubinden, gab es rund um den Neptunsbrunnen faire, regionale Produkte. Das Eiscafé Alpi hat extra ein "Fairtrade-Bananeneis" angeboten, das aus fair gehandelten Bananen hergestellt wurde und auch der Eberner Weltladen war mit einem Stand vertreten, an dem es verschiedene faire Produkte wie Kaffee gab. Auf dem Marktplatz gab es neben dem Stand des Weltladens auch vielerlei Anbieter regionaler und fair gehandelter Produkte. Frisches Brot, Obst, Gemüse, selbstgemachte Aufstriche und Liköre, Fleisch vom Angus-Rind sowie Wurst, Käse und Fisch wurden dort angeboten. Zusätzlich gab es ein Info-Zelt, wo Flyer zum Thema „Fairtrade“ bereitlagen und man Eberns Weg zur Fairtrade-Stadt anhand verschiedener Zeitungsberichte nachvollziehen konnte. Nach der Auszeichnungsfeier erwartete die Gäste dort ein kleiner Sektempfang mit leckeren regionalen, saisonalen und fair gehandelten Snacks.