Derzeit wird in größeren Städten viel über Straßenumbenennungen diskutiert und die Vergangenheit von namensgebenden Persönlichkeiten neu beleuchtet.
So auch der Heimatdichter Nikolaus Fey, dessen aktive Beteiligung im Nationalsozialismus aufgedeckt wurde. Die Stadt Ebern wusste, wie viele andere, nichts Genaues über die Rolle des Heimatdichters im Nationalsozialismus, zumindest nicht seine aktive Beteiligung. Nachdem das Thema in Würzburg aufgegriffen wurde, eine Studie für den Stadtrat erstellt wurde und auch Ebern mit der Straße im Radio genannt wurde, geht es um eine Debatte und Aufklärung zu Nikolaus Fey, die man nicht lassen kann. "Eine Auseinandersetzung mit dem menschenverachtenden System des Nationalsozialismus ist weiter zwingend nötig. Wir müssen das Thema anpacken und problematisieren und letztendlich abwägen. Gerade jetzt, da auch in Ebern Nazi-Schmierereien aufgetaucht sind, ist es eine Chance aufzuklären“, so Bürgermeister Jürgen Hennemann.
Das Thema wurde vom Bürgermeister in der letzten nichtöffentlichen Sitzung angesprochen, wie die Stadträte damit umgehen wollen. Bisher gab es noch keine Debatte oder Anträge dazu. Es wurde der Vorschlag des Bürgermeisters angenommen, das Thema anzugehen. Eine Anliegerversammlung zu dem Thema zu machen, wenn diese wieder, nach Pandemieregeln, möglich ist. Dazu soll die Zeit genommen und nichts überstürzt werden, da auch für die Anwohner bei einer Umbenennung einiger Aufwand ansteht und die Straße schon lange Zeit nach Nikolaus Fey benannt ist. Mögliche Maßnahmen können sein: Umbenennung, oder ein ergänzendes Schild. Das solle besprochen und bewertet, Unterlagen gesichtet und Experten dazu eingeladen und gehört werden. Dann soll der Stadtrat aufgrund dieser eingeholten Informationen eine Entscheidung treffen. Das hat der Stadtrat als sinnvolle Vorgehensweise so akzeptiert.
Inzwischen hat die SPD Ebern zu dem Thema darum gebeten, dies aufzugreifen, die Debatte aufzunehmen und Expertenmeinungen einzuholen, wie auch zusätzlich alle Straßennamen im Stadtgebiet zu überprüfen, damit geprüft wird, ob es noch weitere Straßennamen mit Nazi-Vergangenheit gibt. Dies wird zu diskutieren sein.